Die Blagen von heute tun das ja ständig. Ohne Anlass. Ohne Grund. Ohne Unterlass. Feiern. Unsereins brauchte eigentlich immer einen irgendwie gearteten Anlass, wenn er dieses Wort benutzte. Steckt ja irgendwie auch drin: Feier. Wenn die Jugendlichen sagen "Ich gehe feiern" und wenn man dann mal nachfragt, was es denn zu feiern gäbe, dann kommen sensationelle, mir bis dato völlig unbekannte Gründe zu Tage: Wochenende, Erkältung-unbeschadet-überstanden, Kündigung des Mini-Jobs, neue Chucks.
Vierteljahrestage und andere krude Jubiläen ("seit sieben Monaten kein Fleisch mehr gegessen") sowie an den Haaren herbeigezogene* ("heute ist doch Donnerstag!") Festtage bestimmen den Tag-Nacht-Rhythmus in solch beängstigender Frequenz, das ich mich langsam frage, was diese Generation eigentlich tun wird, wenn es mal wirklich was zu feiern gibt, sagen wir mal ne Hochzeit oder ein runder Geburtstag. Steigerungsfähig erscheint mir das manchmal nicht mehr.
Abba ich bin halt a) alt und b) genauso -modisch. Ich hingegen habe heute mal richtig was zu feiern (jaha!). Einen Jahrestag. Und zu diesem Anlass habe ich eine Band eingeladen, die nur für mich aufspielt. Sie gehören zu den Wahnsinnigsten nördlich der Ruhr und bespaßen eigentlich jede Katzenkirmes für lau. Die 3 Nikoläuse laufen sich derzeit schon mal für ihren ganz persönlichen Geburtstag warm (dreimal dürft Ihr raten, wann das ist) und spielen heute, an diesem wunderbaren Freitag, den 13., ab 20 Uhr im Nachtcafè Grille, Bremerstraße in Münster. Hin da!
Ach so, Ihr wollt wissen, was ich heute feiere? Hm. Ich bin vor einem Jahr bei genau diesem Konzert in genau dieser Lokalität so dermaßen heftig abgestürzt, wie bestimmt seit fünf Jahren nicht mehr. Ohne Grund, ohne Anlass, ohne Vorsatz. So ist das halt mit dem Feiern.
* Kann ich nicht mitreden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen